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Was HR in diesem Jahr noch anpacken sollte

Die wichtigsten Handlungsempfehlungen für HRler:innen, um angemessen auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren.

Eine positive Unternehmenskultur ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, da sie erheblichen Einfluss auf den Erfolg und die Rentabilität eines Unternehmens hat.

Die Covid-19-Pandemie ist noch nicht ganz vorbei, hybrides Arbeiten ist in vielen Unternehmen zwar etabliert, hat aber neue Herausforderungen mit sich gebracht. Transformationsprojekte sind noch nicht fertig realisiert oder müssen neu gedacht werden.

Im Verlauf des Jahres 2022 wurde nicht nur der Fachkräftemangel als solcher zum Thema, sondern der Arbeitskräftemangel insgesamt. Zudem macht der Ukraine-Konflikt deutlich, wie vernetzt die Weltwirtschaft ist und wie schnell globale Fragestellungen wie Energieversorgung, Lieferlogistik und Rohstoffpreise nah an uns alle heranrücken und zu deutlich spürbaren Krisenherden werden können – mit neuen Effekten wie Inflation und Unsicherheiten an den Aktienmärkten.

Daraus resultiert eine große Erschöpfung der Beschäftigten, auf die HR Verantwortliche reagieren müssen. 56 Prozent der HR befragten HR-Managerinnen und -managern geben an, dass Mitarbeitende aktuell mit zu vielen Prioritäten gleichzeitig konfrontiert werden.

Die Studie “Global Talent Trends” der Beratungsagentur Mercer fasst die größten Herausforderungen für HR Abteilungen im Jahr 2023 zusammen und formuliert Handlungsempfehlungen.

Relevanz und Haltung als Anziehungsfaktor

In Zeiten zunehmender Verunsicherung suchen Menschen verstärkt Antworten, wie sie mit Krisen und Zukunftsangst umgehen können  und wertschätzen es, wenn Unternehmen sich klar positionieren. 

Unternehmen sollten ihr Leitbild und ihre Werte klar definieren und in ihrer täglichen Arbeit verankern. Eine transparente Kommunikation dieser Werte hilft dabei, Mitarbeitende zu gewinnen, die sich mit ihnen identifizieren können. Unternehmen können durch soziales Engagement und Nachhaltigkeitsinitiativen zeigen, dass sie gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Dies wirkt sich positiv auf das Image des Unternehmens aus und zieht Mitarbeitende an, die sich für einen positiven Wandel engagieren möchten. Eine inklusive und vielfältige Arbeitskultur ist nicht nur ein gesellschaftliches Anliegen, sondern auch ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Unternehmen, die Vielfalt fördern und Mitarbeitende unterschiedlicher Herkunft und Lebenswege wertschätzen, profitieren von einer größeren Bandbreite an Perspektiven und Ideen. 

83 Prozent der Befragten in Unternehmen geben an, dass sie sich für Umwelt und ökologische Nachhaltigkeit engagieren, dicht gefolgt von Diversity, Equity und Inclusion mit 70 Prozent. 

Eine Kultur, die Kreativität und Innovation fördert, zieht Mitarbeitende an, die am Puls der Zeit bleiben möchten. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Optionen und flache Hierarchien können dazu beitragen, Talente zu gewinnen.

Dass 65 Prozent der Unternehmen zudem auf eine gesunde Arbeitskultur und nachhaltige Arbeitsweisen setzen, ist den Erfahrungen aus der Pandemiephase geschuldet und zeigt, dass versucht wird, auf die gesellschaftsübergreifende Erschöpfung zu reagieren.

Relevanz und Haltung sind für Unternehmen wichtige Anziehungsfaktoren, um talentierte Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten. Wenn Unternehmen sich hier klar positionieren, eine innovative Arbeitskultur fördern und in Weiterbildung investieren, bleiben sie relevant und attraktiv. Darüber hinaus kann eine klare, authentische Haltung, die soziale Verantwortung und Inklusion betont, Mitarbeitende motivieren und an das Unternehmen binden.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit zur Lösung der Arbeitsherausforderungen

Die Pandemie brachte eine schnelle Veränderung der Arbeitsrealität für die meisten Beschäftigten mit sich. Technische und strukturelle Rahmenbedingungen für Remote- und Hybridarbeit wurden in der Regel schnell geschaffen und bestehen bis heute. Die Präferenzen der Mitarbeitenden haben sich ebenso verändert wie Arbeitsgeschwindigkeit und Stressfaktoren. Mit der steigenden Inflation kam ein weiterer Faktor hinzu, der sich auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden auswirkte. 

Immer mehr Unternehmen gehen diese Themen im Dialog mit ihren Mitarbeitenden an und versuchen nicht, top down Lösungen zu definieren. Führungskräfte sollten sich aktiv am Rekrutierungsprozess beteiligen und als Botschafter des Unternehmens fungieren, um potenzielle Kandidaten von der Unternehmenskultur und den Karrieremöglichkeiten zu überzeugen.

Kommunikation und Zusammenarbeit sollten über Hierarchieebenen hinweg erfolgen. Eine offene und transparente Kommunikation sowie eine Zusammenarbeit über Hierarchieebenen hinweg trägt zu teamorientierten Entscheidungen bei und verbessert die Zufriedenheit und Bindung von Beschäftigten.

Die Maßnahmen von Unternehmen sind in der Praxis dominiert von Themen rund um die neue Flexibilität: So eröffnen 92 Prozent der Unternehmen weiterhin die Möglichkeit, remote zu arbeiten, 43 Prozent bieten die Vier-Tage-Woche an (allerdings in der Regel noch nicht als Vollzeit-Modell). 

Darüber hinaus wird mit Ausgleichszahlungen (35 Prozent) und einer Anpassung der Gehälter an die gestiegenen Lebenshaltungskosten (33 Prozent) auf die Inflation reagiert. Dennoch steht dieser co-kreative Ansatz in der Realität oft noch am Anfang: Lediglich 17 Prozent der Befragten geben an, bei der Optimierung der Arbeitgeberattraktivität bereits mit zielgruppenspezifischen Personalkonzepten zu arbeiten. 31 Prozent sagen sogar, dass sie noch keine Neudefinition der Zusammenarbeit vorgenommen haben.

Gesundheit und Wellbeing – Mehr als Nice-to-have

Die eingangs geschilderte kollektive Erschöpfung nach Covid, die Belastungen durch hybride Arbeitsformen und die Vielzahl der Prioritäten führen dazu, dass Unternehmen sich zunehmend gezielter um die mentale und körperliche Gesundheit ihrer Mitarbeitenden kümmern.

Für 79 Prozent der befragten Unternehmen ist dies ein wichtiger Faktor bei Gewinnung, Bindung und Engagement ihrer Beschäftigten – und damit ein strategischer Erfolgsfaktor. 

Unternehmen spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Indem sie Initiativen ergreifen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zu fördern, können sie nicht nur die Produktivität steigern, sondern auch das Engagement und die Loyalität der Mitarbeitenden erhöhen.

Bei den Lösungen dominieren noch Formate zur Bewältigung von Belastungen und Krisen. 55 Prozent der Unternehmen unterstützen ihre Belegschaft bei der Verbesserung ihres Wohlbefindens, 35 Prozent bieten on-demand Zugriff auf Mental-Health-Angebote.

Unternehmen sollten Maßnahmen ergreifen, um ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld zu schaffen. Zudem reift  auch die Erkenntnis, dass Belastungen langfristig nur durch eine Anpassung der Rahmenbedingungen im Unternehmen erfolgen kann. Das kann zum Beispiel durch terminfreie Tage, eine realistische Arbeitslast oder eine gesunde Unternehmenskultur realisiert werden.

Indem Unternehmen solche Maßnahmen ergreifen, tragen sie dazu bei, ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld zu schaffen, das zur allgemeinen Zufriedenheit und dem Wohlbefinden der Mitarbeiter beiträgt. 

Skills und Employability zielgerichtet entwickeln

Ein Großteil der Unternehmen hat den Arbeitskräftemangel mittlerweile als echte Bedrohung für den Unternehmenserfolg erkannt. Da Talente auf dem Arbeitsmarkt zunehmend knapper werden und viele der benötigten Skills von immer mehr Industrien gleichzeitig benötigt werden, ist Recruiting alleine keine Lösung – zumal der Budgetdruck steigt und damit Effizienz wieder zu einem wichtigen Kriterium wird. Unternehmen versuchen daher zunehmend, notwendige Skills aus der eigenen Belegschaft heraus zu entwickeln. 

Durch gezielte Schulungen und Weiterbildungen können Mitarbeitende ihre Fähigkeiten und ihr Wissen erweitern, was zu einer höheren Arbeitsqualität und Effizienz führt. Unternehmen, die in die Entwicklung ihrer Beschäftigten investieren, können so ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt erhöhen. 

Mitarbeiterentwicklung wird damit zu einem entscheidenden Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Es ist unbestritten, dass gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter den Umsatz und die Produktivität steigern können.Durch gezielte Mitarbeiterentwicklung können Unternehmen die Mitarbeiterbindung erhöhen, was zu einer stabilen Belegschaft und einem positiven Arbeitsklima führt.

So ermutigen 59 Prozent aller Unternehmen die Mitarbeitenden, sich weiterzubilden. Dabei zeigt sich jedoch, dass viele Unternehmen keine Klarheit über die zukünftig benötigten Profile haben und nur 12 Prozent geben an, dass sie wissen, welche Skills sie aktuell in ihrer Organisation haben. 58 Prozent fokussieren sich aus diesem Grund auf die Klarheit der Business Pläne und 55 Prozent versuchen, Transparenz darüber zu erlangen, welche der nicht vorhandenen Skills intern entwickelt werden können. 

Kultur als Voraussetzung für kollektive Energie im Unternehmen

Der letzte Trend bildet gleichzeitig die Klammer für die vorgenannten Themen. Die Vielzahl der Veränderungen und Themen bringt mit sich, dass Unternehmen Maßnahmen ergreifen müssen, um Mitarbeitende für Transformationsprozesse zu begeistern – gerade, weil die kollektive Erschöpfung immer noch anhält. 

Eine positive Unternehmenskultur ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, da sie erheblichen Einfluss auf den Erfolg und die Rentabilität eines Unternehmens hat. 

Wenn Mitarbeiter in einer positiven Unternehmenskultur arbeiten, sind sie eher geneigt, langfristig im Unternehmen zu bleiben. Eine niedrige Mitarbeiterfluktuation reduziert die Kosten für die Einstellung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter und sorgt für eine stabile Belegschaft. Zudem wirkt eine positive Unternehmenskultur anziehend auf qualifizierte Bewerber und Bewerberinnen, die nach einem Arbeitsumfeld suchen, in dem sie sich entwickeln und erfolgreich sein können. 

Indem Mitarbeitende ermutigt werden, neue Ideen einzubringen und Risiken einzugehen,werden Kreativität und Innovation in der Belegschaft gefördert.  In einem offenen und unterstützenden Umfeld sind Mitarbeitende eher bereit, innovative Lösungen für Herausforderungen zu finden und das Unternehmen kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Zur Förderung der Unternehmenskultur setzen Unternehmen auf Trainings zu neuen Tools (52 Prozent) und Kommunikation bei der Implementierung von neuen Technologien (37 Prozent).  Der überwiegenden Anzahl an Unternehmen ist jedoch bewusst, dass mehr nötig ist als nur HR-Handwerk: 70 % nennen eine positive Kultur als Voraussetzung für Energie in der Belegschaft. 

Damit wird deutlich, dass die postpandemische Transformation nicht durch die Optimierung einzelner Handlungsfelder, neue Werkzeuge oder Prozesse erfolgreich werden kann – sondern nur, wenn sie als ganzheitlicher Change- und Kulturprozess verstanden wird.

HR-Welt stetig im Wandel

Der Wandel der Arbeitswelt hält unaufhaltsam an und die HR-Welt muss sich den ständigen Veränderungen anpassen.

In 2023 werden Unternehmenswerte und mentale Gesundheit am Arbeitsplatz weiter an Bedeutung gewinnen, da viele Unternehmen die Vorteile erkannt haben.  Personalentwicklung wird ebenfalls wichtig bleiben, um sicherzustellen, dass Mitarbeitende über die Fähigkeiten verfügen, die für die sich schnell verändernde Arbeitswelt von heute erforderlich sind. Eine positive Unternehmenskultur rückt immer mehr in den Fokus, um Mitarbeiterbindung und -entwicklung zu fördern.

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